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Paso de Jama Anfang September (Straßen & Routen)

bigbreak ⌂, Dienstag, 17. Mai 2011, 21:28 (vor 4730 Tagen) @ sabwo

Hallo Sabine

Erst mal die einfache Antwort: Der Paso de Jama ist inzwischen durchgängig asphaltiert und einer der schönsten Pässe der Anden.

Zu deinen Reiseplänen... ich erlaube mir dir da einen kleinen Dämpfer zu verpassen. Dies aufgrund meiner Erfahrungen von 18 Monaten und ca. 50 000 Km Südamerika per Motorrad.

Klar reist jeder anders und jeder hat seine Geschwindigkeiten, aber die von dir beschriebene Route in 3 - 4 Monaten zu fahren ist sportlich. Es ist in Europa schwierig, sich die enormen Distanzen und zum Teil auch schlechten Strassenbedingungen vorzustellen.

Nur ein Beispiel. Wenn Du schreibst, vom Paso de Jama "noch schnell nach Peru" hochzufahren, dann sind das beim Minimalprogramm in Südperu (Quito/Machu Pichu/Colca Canyon/Arequipa) von Calama aus hin - und zurück locker 2500 Kilometer, eher mehr! Dann warst Du aber noch nicht in La Paz und und hast keine Abstecher unternommen... Und rechne in Peru über alle Strassen und Pisten gesehen mal mit einem Reiseschnitt von nicht mehr als 45Km/h, alles andere ist unrealistisch.

Dann noch schnell nach Ushuaia runter... schau dir mal mit folgenden Infos die Karte an. Bis Puerto Montt Autobahn. Kein Problem, es gibt aber links und rechts viele schöne Nationalparks zu sehen, ev. ein Abstecher nach San Martin und Bariloche, ein oder zwei Vulkane besteigen...
Ab Puerto Montt beginnt die Carretera Austral, eine Traumstrasse, für die 1000 Km brauchst du mindestens ein bis zwei Wochen. Dann geht es rüber auf die Routa 40. Ich lasse mich gerne korrigieren, ich bin vor acht Jahren da lang gefahren. Damals war sie eine üble Wellblechpiste (ohne 4x4 problemlos zu fahren), auch die Abstecher zum Perito Moreno Gletscher und zum Fitz Roy waren üble Pisten. Ab Puerto Natales wieder Asphalt bis Ushuaia. Alleine für die Strecke Calama - Ushuaia würde ich locker zwei Monate veranschlagen, 6 Wochen ohne grosse Abstecher.

Von Ushuaia nach Buenos Aires und weiter nach Uruguay mit einem Besuch der Halbinsel Valdez und Buenos Aires sind es locker nochmals vier bis sechs Wochen.

Wenn ich vier Monate zur Verfügung hätte, würde ich mich auf Argentinien und Chile beschränken, alleine diese beiden Länder ausgiebig zu bereisen dauerte bei mir ca. acht Monate...

Oder ich würde mich auf Bolivien/Südperu/Nordchile und Nordargentinien - ev. noch Südbrasilien beschränken. Da gibt es für vier Monate auch sehr viele schöne Sachen zu sehen und alle Länder sind ohne Allrad gut zu bereisen.

Für Letzeres würde auch die Reisezeit sprechen. Beste Reisezeit für Patagonien wäre halt schon zwischen September und Mai. Im Oktober ist Frühlingsanfang und da kann es sein, dass es auf der Carretera Austral und auch weiter unten andauernd regnet. Im Herbst, also im Februar/März ist es eher trocken.

Ich möchte noch betonen, dass diese Infos auf meinen Erfahrungen und auf meinem Reisetempo beruhen und keinesfalls allgemeingültig sind!
Wir treffen jedoch immer wieder Reisende, welche sich in zu kurzer Zeit zu viel vorgenommen haben und deshalb gegen Schluss nur noch frustriert Kilometer fressen. Deshalb diese Ausführliche Antwort.

Was meinen andere, welche da unten waren? Hat jemand eine solche Route in vier Monaten gemacht?

Grüsse aus dem schönen Ecuador

Marco


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