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Grimaldi Grande America gesunken (Sonstiges)

;, Dienstag, 12. März 2019, 21:56 (vor 1881 Tagen) @ fiditeam

Grimaldi-Frachter sank in Flammen stehend in der Biskaya
(12.03.19) Der italienische ConRo-Frachter ‚Grande America', 56642 BRZ (IMO-Nr.: 9130937), geriet auf der Fahrt von Hamburg nach Casablanca in der Biskaya rund 263 Kilometer vor der Südwestspitze von Penmarc'h am Abend des 10.3. in Brand. Die Crew versuchte zunächst, den Brand in einem der an Deck gestauten Container zu löschen. Dieser ergriff aber weitere der Boxen und geriet gegen Mitternacht außer Kontrolle.
Der Kapitän änderte den Kurs in Richtung von La Coruña, doch angesichts der Flammen auf dem

Vorschiff musste gegen zwei Uhr entschieden werden, das Schiff aufzugeben. Retter in der Not war die auf dem Heimmarsch befindliche, britische Fregatte HMS Argyll’ kam der 26-köpfigen Crew und einem mitreisenden Passagier gegen vier Uhr des 11.3. zu Hilfe.
Sie setzte ein Seeboot aus, dass das Rettungsboot der 'Grande America' gegen den Rumpf der Fregatte drückte, sodass die Schiffbrüchigen von dort an Bord geholt werden konnten. Bei stürmischer See rollten die Schiffe dabei um die 30 Grad, sodass das Rettungsmanöver sehr riskant war. Royal Marines zogen die Seeleute mit Leinen aufs Deck hoch.
Nach acht Stunden waren alle in Sicherheit. Nachmittags wurden sie auf den französischen Versorger ‚Argonaute‘ (IMO-Nr.:9269518) übergesetzt, der sie zur medizinischen Betreuung nach Brest brachte. Einige mussten ins Krankenhaus zur Behandlung, aber niemand war ernsthaft verletzt, wenn auch zum Teil von den Ereignissen noch gezeichnet.
Die französische Marine übernahm das On-Scene-Command. Der Havarist, von dessen Vorschiff die Flammen etliche Meter hoch in den Nachthimmel schlugen, trieb 260 Kilometer südwestlich von Brest in Richtung der französischen Küste. Der Notschlepper ‚Abeille Bourbon’ lief zu dem mit Trucks, Pkw, Massengut und Containern beladenen Schiff aus. Eine Falcon 50 sowie ein Helikopter überwachten die Lage aus der Luft.
Am 11.3. um kurz nach neun Uhr lief die Fregatte Aquitaine aus Brest aus. Gegen 10 Uhr traf die ‚Abeille Bourbon’ mit einem sechsköpfigen Erkundungsteam an Bord vor Ort ein. Wenig später wurde mit Brandbekämpfungsmaßnahmen begonnen. Der maritime Präfekt Atlantik forderte den Eigner des Frachters um 10.30 Uhr auf, alle notwendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu ergreifen. Derweil verschlechterte sich die Lage an Bord immer weiter, da der Havarist zusehends auch noch Steuerbordschlagseite entwickelte. Deshalb wurden die Löscharbeiten durch die ‚Abeille Bourbon’ auch eingestellt, um die Lage durch das Gewicht des Wassers nicht noch zu verschärfen.
Außerdem war es von außen auch nicht möglich, effektiv gegen den im Innern der Ladedecks wütenden Brand vorzugehen. Rund 10 Container stürzten ins Wasser, nachdem die Krängung zunahm. Am 12.3. sollte die Falcon 50 versuchen, sie zu lokalisieren. Der Schlepper verließ die Szene, nachdem der französische Offshore-Versorger ‚VN Sapeur’ vor Ort eingetroffen war. Er war in der Nacht aus dem Militärhafen von Brest ausgelaufen. Außerdem war die Fregatte ‚Aquitaine‘ weiterhin vor Ort. Der Havarist trieb derweil rund 250 Meilen vor der französischen Küste.
Der Eigner, die Grimaldi Group, beauftragte Ardent Salvage mit den weiteren Bergungsarbeiten. Diese setzte die beiden Schlepper ‚Union Lynx‘ aus Vigo und ‚Tera Sea Hawk‘ aus Rotterdam in Marsch. Doch sie erreichten den Frachter nicht mehr.
Am 12.3. um 15.26 Uhr kentere und sank die ‚Grande America’ auf 4.600 Metern Wassertiefe 180 Meilen westlich der französischen Küste, zwei Tage nach dem Brandausbruch. Sie hatte Hamburg am 8.3. um 3.30 Uhr verlassen und hätte am 12.3. in Casablanca einlaufen sollen. Die ‚Grande America’ war 213.88 Meter lang, 32,25 Meter breit, hatte 9,7 Meter Tiefgang und eine Tragfähigkeit von 19.441 Tonnen. Der 1.321-TEU-Frachter lief für die Grimaldi Compagnia di Navigazione S.P.A. (GRINAVI) in Neapel und wurde 1997 bei der Fincantiere Cnatirei Navali Italiani S.P.A. in Palermo erbaut.
Quelle:Tim Schwabedissen


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