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"Sichere" Verschiffung (Verschiffung)

el paso @, Sonntag, 06. November 2011, 13:55 (vor 4558 Tagen)

Hi,
wir haben per RoRo unser Womo unbegleitet von Hamburg nach Buenos Aires und zurück verschifft. Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende, gestern habe ich es heil in Hamburg in Empfang genommen.
Beide Male im gesamten Wohnraum Schuhabdrücke und alles wurde offensichtlich durchsucht. Die pistentauglichen, mit Expander gesicherten Schränke alle auf, die Expander fehlen.
Unterwegs habe ich viele Geschichten zur Verschiffung gehört und gelesen.
Eine unangenehme Vorstellung, aber man sollte davon ausgehen, dass das Wohnmobil auf seiner Reise auf jeden Fall betreten und besichtigt wird. Vielleicht auch nur aus Neugier. Gelegenheiten und Zeit dazu gibt es genug: im Ursprungshafen, unterwegs auf dem Schiff, unterwegs bei Zwischenstops, im Zielhafen.
Stell Dir vor, Du hast einen harten Job auf dem Schiff oder im Hafen, da steht ein geiles Wohnmobil wie Du es Dir nie wirst leisten können, die Tür ist offen, der Schlüssel steckt. Vielleicht willst Du in Deiner Mittagspause nur ein Nickerchen machen. Vielleicht willst Du Deine Kasse etwas aufbessern. Verlockend, oder?
Wenn man selber auf dem Schiff mitreist ist es vielleicht einen Tick sicherer, das Auto steht nirgends im Hafen unbeaufsichtigt rum und unterwegs hat man eventuell Gelegenheit, das Auto zu bewachen.
Hier im Forum habe ich gelesen, Wohnraum vom Fahrerraum zu trennen, sicher zu verschließen und zu transportierende Gegenstände im Wohnraum unterzubringen. Ich persönlich vertrete die Ansicht, dass zugesperrter Raum erst recht neuierige Gestalten anzieht. Warum ist da verrammelt? Klar, weil's da was zu holen gibt.
Ich hab die tollsten Geschichten gehört. Hinterher verwohnt, Entertainmentanlage ruiniert, Batterien leer, Klo vollgeschissen. Dachluken aufgehebelt. Klimaanlage vom Wohncontainer weggeschraubt um in den Innenraum zu gelangen. Sauber entfernte Radios, GPS, geklaute Wäsche, geklaute Stromgeneratoren etc.
Ein abschließbarer Wohnraum sollte nicht dazu verleiten, teure Gegenstände mitzunehmen, bzw sicher zu wähnen. Hohe Einbruchssicherheit mag die Schwelle für Gelegenheitsdiebe auf der Straße hoch genug setzen. Wo auch immer auf der Verschiffung die Einbrüche passieren, mein Eindruck ist, dass sich die Diebe durchaus Zeit für sowas nehmen können. Und dann fehlen nicht nur die teuren Sachen, sondern man hat wahrscheinlich auch noch ordentliche Beschädigungen.

Ich denke den Tip, "leer" zu verschiffen, sollte man so gut es geht beherzigen.
Wir hatten nur sperriges, leicht ersetzbares Zeug, ohne hohe Wertigkeit, mittransportiert. Geschirr, Campingstühle, Bettzeug. Volle Gasflasche.
Hat nix gefehlt.

Die beiden Batterien für den Aufbau sind in einem schönen Kasten untergebracht. Das wurde wohl als Versteck vermutet, jedenfalls war der Kasten aufgebrochen. Wäre auch ohne Beschädigung gegangen, die Schnallen zum öffnen an der Seite sind aber wohl zu unauffällig.

Worauf ich hinaus will: was nach Versteck/verrammelt aussieht wird attraktiv und nötigenfalls unter Einsatz von Gewalt zugänglich gemacht.
Werkzeuge und ein paar Ersatzteile hatte ich in eine Nische eingebaut, schön zugeschraubt, schön verkleidet, damit es nicht als Staufach erkennbar ist. Man müsste ein 3D-Modell im Kopf haben um sich auszureimen dass da was nicht stimmt. Im Reisealltag wegen der fehlenden Zugänglichkeit nicht brauchbar, aber für die Verschiffung hat sich der Aufwand gelohnt: das Werkzeug wurde nicht entdeckt.

Zusammengefasst: ich denke am "sichersten" verschifft man so, unabhängig von der Einbruchssicherheit des Fahrzeuges:
- "leer"
- Polster abdecken
- keine Elektronik an Bord
- keine Schränke verschließen
- Bordbatterien/Gas abklemmen
- keine Vorräte/Klamotten mitnehmen - ein blinder Passagier der sich wie zu Hause fühlt ist das schlimmste was passieren kann
- kein Werkzeug an Bord - man will dem bösen Buben nicht noch das Werkzeug an die Hand geben

Vielleicht ist das ein Denkanstoß für jemanden, der noch überlegt, wie er sein Auto auf die Reise schickt.

Viele Grüße
Andreas


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