Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Einbruchsicheres Wohnmobil (Sonstiges)

Luther @, Montag, 18. Juli 2011, 23:33 (vor 4669 Tagen)

Hallo,

wir alle wissen, dass man in Amerika, vor allem in Lateinamerika, sein Fahrzeug mehr vor Einbruch schützen muss, als bei uns. Nachfolgend habe ich Maßnahmen zusammengetragen, wie man sein Fahrzeug einbruchsicher machen kann.

Nun ja, wenn ein Dieb mit Hammer und Meißel oder gar Schweißbrenner rangehen würde, würden meine Tipps nicht helfen, aber das tut kein Dieb. Und dass man das Fahrzeug nicht an einsamen Stellen abstellt, wo das theoretisch möglich wäre, weiß ja wohl jeder.

Gegen Diebstahl des gesamten Fahrzeuges, was bei uns die größere Gefahr ist, braucht man sich weniger abzusichern. Der übliche Fahrzeugdieb in Lateinamerika stammt aus Kreisen, wo man mit Fahrzeugen gar nicht umzugehen weiß; außerdem sind die Fahrzeuge, mit denen die meisten von uns einreisen, dort ohnehin kaum verkäuflich.

Erste Grundregel der Autosicherung...

... für jedes Weltreise-Wohnmobil, eigentlich für jedes Wohnmobil, das nicht nur innerhalb Deutschlands von Campingplatz zu Campingplatz bewegt wird, ist:

Fahrerhaus und Wohnraum müssen getrennt sein und verschiedene Schlösser aufweisen!

Bei Schiffspassagen, oder wenn das Fahrzeug einer Werkstatt übergeben werden muss, gibt man dem Personal nur den Fahrerhaus- und Zündschlüssel. Es hat so keine Möglichkeit, den Wohnraum zu betreten und so mitgehen zu lassen, was verkäuflich ist. Und das ist letztlich alles, was nicht niet- und nagelfest ist.

In Lkws sind Fahrerhaus und Wohnraum konstruktionsbedingt meist ohnehin getrennt. In Kastenwagen und wohnwagenähnlichen Ausbauten besteht jedoch meist ein Durchgang zwischen beiden Räumen.

Natürlich ist es praktisch, vom Fahrerhaus in den Wohnraum durchgehen zu können, ohne das Fahrzeug verlassen zu müssen. Aber der Durchgang sollte für Schiffspassagen, für Werkstattaufenthalte, oder einfach nur, wenn man irgendwo parkt, verschließbar sein. Also nur ein schmaler Durchgang, den man mit Hilfe einer Tür, einer Klappe, oder sonstwie in den genannten Situationen versperren kann. Auch dies muss nicht bombensicher sein, muss aber einem Versuch, es einfach aufzudrücken, standhalten.

Damit der Wohnraum seinen eigenen Schlüssel hat, braucht man nicht unbedingt die Schlösser zu wechseln, was fabrikatbedingt teuer sein kann. Man kann auch einfach ein Zusatzschloss anbringen, im billigsten Fall ein Vorhängeschloss. Hat der Wohnraum mehrere Zugangsmöglichkeiten, genügt ein Zusatzschloss an einer Tür, die anderen können von innen mit einem simplen Riegel gesichert werden.

Man sollte sich auch erkundigen, wie nachschlüsselsicher das Schloss des Wagens ist, dies ggf. durch einen Fachmann prüfen lassen. An meinem Wagen stellte ich erst nach einem Einbruch fest, dass man die Schlösser mit einer Ventillehre, also einem simplen Stück Blech, öffnen konnte. Ich habe daraufhin ein Sicherheitsschloss eingebaut, wie sie in Haustüren verwendet werden.

Zweite Grundregel zur Sicherung von Autos:

Der Wohnraum sollte einbruchssicher sein.

Das Fahrerhaus, in das leicht einzubrechen ist, sollte immer leer sein, das empfiehlt sich ja sogar in Deutschland. Einbruch hierein kann man nicht sicher verhindern, weil man den Raum nicht total vergittern kann. Der Durchgang zum Wohnraum, wie schon dargestellt, muss aber verschließbar sein. Zusätzlich dann noch die Fenster des Wohnraums einbruchssicher: Entweder vergittert, oder, falls man den Gefängnislook nicht mag, wenigstens ein oder zwei Streben davor, so eng, dass keiner reinklettern kann.

Ohnehin sollten Weltreisefahrzeuge so wenig Fenster wie möglich haben. Da sich die meisten von uns in warmen und sonnigen Ländern oder zu entsprechenden Jahreszeiten bewegen, kommt selbst durch den kleinsten Spalt noch genug Licht, um es tagsüber hell genug drin zu haben.

Banken und Juweliergeschäfte haben bei uns heutzutage einbruchssichere Fenster. Ob sich dieses Glas zu vertretbaren Kosten auch im Wohnmobil einbauen lässt, weiß ich nicht. Vielleicht weiß es jemand anders?

Das hätte den Vorteil, dass man sich Fenster leisten könnte soviel und so groß man will - ohne Gefängnisatmosphäre. Aber ich befürchte, dass die Scheiben dann öfter beschädigt sein werden, denn sichtbare Risse gibt es bei einem Zerstörungsversuch schon.

Ich hatte, als ich noch Anfänger war und mich langsam in die Problematik einarbeitete, anstatt der ursprünglichen Gardinen Holztafeln im Fenster, die von Magneten gehalten wurden. Die boten zwar objektiv keinerlei Sicherheit, es hat aber nie jemand versucht, sie einzuschlagen, weil es von außen so wirkte, als sei das Metall, wäre das aussichtslos.

Grüße
Luther


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