Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

4x4 unverzichtbar auf Panamericana? (Sonstiges)

Boris ⌂ @, CH, Freitag, 20. November 2009, 18:39 (vor 5273 Tagen) @ Gringo

Hey Gringo!

Schöner Beitrag! Ich bin mit dir völlig einig, dass viel von der teuren Expeditionsausrüstung, die durch diesen Kontinent gegondelt wird, weit über das Ziel hinaus schiesst. (Auch wenn mich das nicht derart in Wallung bringt)
All die Foren und Homepages könnten angehenden Südamerikafahrern tatsächlich den Eindruck vermitteln, dass all das Equipment unerlässlich ist. Dabei kommt man tatsächlich mit einem günstigen Fahrzeug fast überall hin.
(Wir hatten zwar einen 4x4, der hat uns mit Ankauf und Ausbau aber weniger als 3000 Euro gekostet. Überall wo die teuren Expeditionsmobile waren, waren wir auch. Für einen Zehntel oder einen Zwanzigstel des Geldes teilen wir die selben schönen Erinnerungen)

Für das Prinzip des 4x4 muss ich aber trotzdem eine Lanze brechen.
Denn du darfst euren alten Benz (wird wohl ein 308, 309 oder 310 gewesen sein) nicht "mir nichts dir nichts" als stinknormalen 2wd hinstellen. Diese Mercedes sind etwas vom robustesten was je gebaut wurde! In der Sahara und im Sahel kommt zur Personenbeförderung fast ausschliesslich dieses Modell zum Einsatz, und zwar auf Pisten, wo wir mit dem 4x4 erst mal leer geschluckt haben. Die Benz sind schlicht die einzigen 2wd (in dieser Grösse), die sowas überleben.
Und darauf will ich eigentlich hinaus: die 4x4 haben viel Bodenfreiheit und sind einfach massiv gebaut. Das sind zwei Faktoren, die man auf Südamerikas Ripio-Pisten definitiv braucht. Auf den Allradantrieb könnte man tatsächlich weitgehend verzichten...
Ich möchte damit nur verhindern, dass sich jemand aufgrund deines Beitrags motiviert fühlt, mit dem VW-Passat auf den Altiplano zu fahren :-D (Meinen Respekt hätte er allerdings...)

Dass all die Ziele des Massentourismus mit durchschnittlichen Alltagfahrzeugen zu erreichen sind, ist ebenfalls richtig. Aber ich glaub, davon reden wir hier nicht. Warum man ein eigenes Fahrzeug brauchen sollte, um von Ticketautomat zu Ticketautomat zu fahren, entzieht sich meiner Assoziationsfähigkeit...

Also mein persönliches Fazit für Reisen (auch) ausserhalb der Trampelpfade:
Geländewagen: Man ist von der Robustheit her auf der sicher(er)en Seite. (Ersatzteilversorgung ist aber nochmal eine andere Geschichte - nicht für alle Typen gleich gut...)
2wd: Ist durchaus auch möglich! Man sollte aber wissen, was man tut. Simple Mechanik ist oberste Pflicht, überdurchschnittliche Bodenfreiheit ebenfalls. Zusätzlich sollte das Auto entweder besonders leicht (VW T2, von mir aus auch 2CV etc...) oder aber besonders robust sein (Toyota Lite Ace, Hiace, Dyna; Mitsubishi L300; Matzda E2000; VW T3; Mercedes 308, 309, 310 ect...)

Wir sind auf unserer Reise einer französischen Familie begegnet, die waren mit ihrem handelsüblichen Fiat Ducato-Wohnmobil sowohl auf dem Altiplano als auch im bolivianischen Tiefland unterwegs. Erstaunlicherweise sind sie eigentlich überall angekommen. Aber die Kiste hat ausgesehen, als wäre sie 3 Jahre in Kandahar stationiert gewesen... :-|

Nicht alles, was (evtl.) möglich ist, ist auch unbedingt sinnvoll...

Beste Grüsse
Boris


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