Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Panamericana Süd - Nord: Guter Rat willkommen! (Planung)

Gringo, Samstag, 28. Juli 2012, 22:11 (vor 4297 Tagen) @ enfantfou

In den letzen 10-20 Jahren kann man einen seltsamen Wandel der individualreisenden erkennen. Wo man vor 30 Jahren noch mit einem T1 bulli oder einem Käfer durchkam, obwohl die Straßen und die Infrastruktur insgesamt viel schlechter war als heute, braucht man heute hochgelegte 2 Zimmer Wohnungen mit Antrieb auf allen 24 Rädern, 5000 Liter Diesel, nochmal soviel Wasser und nochmal eine 5 Gigawatt solaranlage damit auch überall die Mikrowelle funktioniert. Und was macht man dann mit dem Gefährt? Hüpft auf geteerten Straßen von einem Campingplatz zum nächsten. Wild campen? Nein, zu gefährlich! Schotterstraße? Nee, lieber nicht, durch die Vibrationen kann die espresssomaschine kaputt gehen.
Nach der Reise wird die Kiste dann mit 80% Verlust wieder verkauft und hat so mal in einem Jahr ne viertel Million zum Fenster rausgeschmissen! Mit dem Geld kann ma sicher besseres anstellen.
Früher ging's ums reisen, ich hab manchmal das Gefühl heute geht's ums präsentieren. So wie der 18 jährige mit dem tiefergelegten Golf.
Das sind auch oft die Leute die mit Geld um sich werfen, aus Angst lieber mal 200€ Schmiergeld an der Grenze bezahlen und so anderen Reisenden das leben schwer machen.
Das ist der Grund warum ich mich da manchmal etwas schwer tue. Ich wuerde mir manchmal ein bisschen back to the roots wünschen. Einfach mal drauf zu fahren, ohne erst mal 10 Jahre wohnmobil bauen und nochmal 10 Jahre Reiseroute planen. Wo sind denn die Abenteurer? Heute kann man sich ein Südamerika individualsorglos Paket zusammenkaufen, ist irgendwie alles langweilig geworden. Die Reiseberichte werden dann künstlich mit gefährlichen Situationen aufgebläht damit man sein expeditionsmobil auch rechtfertigen kann! Man will ja nicht einsehen dass man Amerika auch mit ner stinknormalen tupperschüssel a la Hymer un Co bereisen kann.
Ich freu mich immer wenn ich einen alten bulli oder einen mb Kastenwagen unterwegs treffe, bin mir sicher die haben auf so ner reise den meisten Spaß. Die Besitzer der Größeren Fahrzeugfraktion kamen mir oft etwas gestresster vor:-)

Dazu kommt dass sich die Südamerikaner sehr für Autos interessieren. Und dank Internet wissen die genau wieviel Geld da durch die Gegend fährt. Wenn ich ein colombianischer Terrorist wäre wüsste ich schon welchen Tourist ich mir schnappe. Ganz sicher nicht den im T3 :-)
Da ist es auch egal ob der Atego weiß oder Rosa ist.

Buen viaje!
Saludos
Gringo


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