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Wildcampen Lateinamerika (Sonstiges)

bigbreak ⌂, Freitag, 13. Januar 2012, 18:06 (vor 4489 Tagen) @ LouisPaul

Hallo

Wir sind seit 20 Monaten unterwegs und von Kanada runter nach Patagonien gefahren. Dabei haben wir ca. 50 - 60 Prozent wild gestanden, also fast immer wenn es irgendwie möglich war. Tankstellen/WalMar Parkplätze etc. zähle ich nicht dazu, da solche Plätze für uns nur immer eine absolute Notlösung darstellten, wenn mal wieder alles eingezäunt oder vermüllt war. Unter wild campen verstehen wir irgendwo in der Pampa und Einsamkeit die Natur zu geniessen. Das käme eurer Vorstellung von Auto und Zelt vermutlich am nächsten. Das schafften wir wie gesagt ein wenig mehr als zur Hälfte der Reise.

Dabei gibt es von Land zu Land massive Unterschiede. Ich versuche mal, das Länderweise zusammen zu fassen. Ich bin sicher, dass es dazu von vielen hier im Forum gute Ergänzungen geben wird. Und weil es hier in El Bolson gerade so heiss ist und ich nur die Finger bewegen will und viel Zeit habe, eine ausführliche Antwort... ;-)

Hier also mal ein Anfang.

USA/Alaska: DAS wildcamp Paradies schlechthin. Hier standen wir die meiste Zeit irgendwo in schönster Natur. Fast überall gibt es sogenannte National Forest, in welchen man offiziell frei stehen kann wo man will. Auch an Trailheads zu Wanderungen fanden wir wunderschöne und ruhige Plätze. Hier standen wir ca. 70 Prozent der Zeit frei.

Kanada: Gleich wie die USA, nur gibt es hier die National Forest nicht. Dafür gibt es viele aufgegebene Logroads, welche man einfach ein paar Km in den Wald fährt bis man ein gutes Plätzchen findet.

Mexico: Baja California ist perfekt, hier standen wir ca. 90 Prozent frei, direkt an schönsten Stränden. Sehr sicher, keine Probleme.
Zentrales Hochland, hier standen wir auch viel frei, da fühlten wir uns sicher. Rund um Mexico City wurde uns von Einheimischen dringend abgeraten irgendwo zu stehen, dasselbe für Chiapas und Yucatan. Dort kann man fast immer bei den Ruinen gut übernachten, auch mit Zelt.

Guatemala: Schwierig, da überall wo Strassen hinführen auch Menschen leben. Einheimische Fragen, ob man bei ihnen auf dem Grundstück stehen kann. Ist aber ein wenig Lotto in einem Land, in welchem selbst in den kleinen Bussen für die Einheimischen Bewaffnete Sicherheitsleute mitfahren... Hier standen wir meistens irgendwo wo wir sicher eingeschlossen waren.

El Salvador: Frei stehen sehr gefährlich. Man findet jedoch immer einen Platz bei Einheimischen am Strand, welche für die Sicherheit garantieren. Entlang der Panama gibt es sogenannte Touricentros, meistens mit Freibad. Dort kann man für ca. 10 Dollar sicher übernachten.

Honduras: ... da haben wir nicht übernachtet, sind in 2 Stunden durchgefahren, zu heiss, zu korrupt zu kriminell. Gibt viele, denen gefiel es dort, uns nicht! Haben auch einige ziemlich üble Storys über sogenannte bewachte Parkplätze gehört, auf welchen die Bewacher plötzlich für die Räuber schmiere gestanden sind.. ist halt ein sehr armes und sehr kriminelles Land.

Nicaragua: Hier fühlten wir uns prinzipiell sicher und es ist auch nicht so bevölkert. Fanden auch einige schöne Plätze hier.

Costa Rica: Kein Problem, nur die Karibikküste und alles rund um San Jose ist nicht so sicher. Rund um den Arenalsee und am Pazifik gibt es viele schöne Plätze zum stehen.

Panama: Muss jemand ergänzen, wir sind direkt nach Panama City gefahren, wo wir bei der Marina neben der grossen Brücke über den Kanal gestanden sind.

Mit dem Zelt seid ihr halt ziemlich inflexibel, könnt also nicht so einfach in der Nacht abhauen, wenn Gefahr droht. Ist aber durchaus möglich. Vor 8 Jahren war ich 2 Jahre mit dem Motorrad und Zelt unterwegs und auch meist irgendwo in der Pampa. Mit der Zeit werdet ihr einen Blick für gute Plätze entwickeln.


Viel Spass und Grüsse aus Argentinien

Marco


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