MMS unterwegs als Wunderheilmittel (Sonstiges)

Marta, Mittwoch, 10. August 2011, 11:59 (vor 4647 Tagen) @ Heinzilein

"das die herkömmliche Schulmedizin nicht gerade an Heilung von vielen Krankheiten interesiert ist"

Wenn ich das lese kann ich nur den Kopf schütteln. Solche Worte finden sich eigentlich nur in einschlägigen Esoterik-Verlagen wie dem Kopp-Verlag. Das ist dieses immer gleiche "die da oben verschwören sich gegen uns da unten"-Denken und erinnert an deinen Post in der T4-Diskussion (wo du übrigens auch schreibst, dass die Steuern ständig schreiben. Die Einkommenssteuer - als größte Steuer - ist über die letzten Jahrzehnten gesunken).

Es gibt im Pharmabereich Segmente wie chronische Krankheiten, mit denen viel Geld zu machen ist - daran forschen die großen Pharmafirmen mit Hochdruck. Das machen die nicht weil sie nicht "nicht an Heilung interessiert" sind, sondern weil dauerhaft genommene Medikamente (z.bsp. Bluthochdruck) wirtschaftlich einfach ergiebiger sind. Das ist auch der Grund, warum die Antibiotikaforschung nicht so stark ausgeprägt ist wie sie sein sollte. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass sich viele Krankheiten schlicht nicht heilen lassen. Die Symptome lassen sich mindern - es liegt aber nicht am Profitdenken der Firmen, dass sich mit ein paar Tabletten selten eine systemische Krankheit heilen lässt. Trotzdem wird daran geforscht, und zwar auch und vor allem an Universitäten. Da findet ein Großteil der Forschung statt und es gibt ein großes Interesse an der Heilung von Krankheiten, insbesondere von problematischen "Massenkrankheiten" wie Malaria und Co.

Es existieren massenhaft "Wundermittel" wie das genannte MMS. Lustigerweise habe ich trotz Recherche nicht finden können, was genau das ist. Letzten Endes wird es analog zur Homöopathie und zu all den anderen Mitteln laufen. Der Glaube heilt, nicht das Mittel (wer ernsthaft an die Heilwirkung von einigen wenigen Molekülen in homöopathischen Mitteln glaub kann sich gerne mit mir über Biochemie diskutieren). Und sicherlich können aus heilende Substanzen enthalten sein - genau wie im Pfefferminztee. Nur ist es sehr verwegen zu glauben, dass dieses Mittel gegen Tropenkrankheiten hilft und gleichzeitig durch das Raster der Arzneimittelforschung gefallen sein sollte (bei solchen Sachen gibt es dann nämlich wieder ein großes Interesse, denn wenn ein Naturprodukt etwas helfen kann, lässt sich womöglich auch das aktive Molekül extrahieren, testen und herstellen).