Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Der Alptraum ist zu Ende (Sonstiges)

cadmanjo, Sonntag, 23. September 2012, 10:53 (vor 4236 Tagen)

Nachdem nun endlich unser Wohnmobil nach 6 Monaten Irrsinn wieder bei uns ist, möchte ich kurz mitteilen was passieren ist. Ich kann im Moment nicht alle Details und Namen nennen, da diese Geschichte noch ein gerichtliches Nachspiel hat. Aber ich glaube das es auch so als Warnung dienen kann.
Nach knapp 6 tollen problemlosen Monaten durch Südamerika, haben wir unser Wohnmobil am 11.4.2012 am Hafen von Buenos Aires abgegeben. Da wir kaum Spanisch können,haben wir uns der Dienste eines Agenten bedient, der mehrere Jahre in Buenos Aires gelebt hat und nun seine Geschäfte von Hamburg aus tätigt und der hier im Forum angepriesen wurde. Wir hatten Ihn auch bei der Einreise als Costums Broker benutzt und das hatte zwar lange gedauert aber funktioniert. Wir haben dort die Rückfahrt gebucht und die Erledigung aller Zollformalitäten, welches angeblich kein Problem sein sollte. Auf die Dienste des lokalen Vertreters von Grimaldi haben wir aus hinreichend bekannten Gründen verzichtet. Nach 2 Tagen umherirren war dann die Verschiffung erledigt und wir sind dann nach Frankfurt geflogen. 2 Wochen später erhalten wir die Nachricht, das unser Auto nicht verschifft wurde, da unser Agent offensichtlich nicht wußte das das Fahrzeug gescannt werden muß. Unser Agent hat alle Verantwortung von sich geschoben, und erklärt er habe damit nichts zu tun, es sei unser Problem und sein Job sei beendet.

Was dann folgte waren 4.5 Monate Irrsinn, tägliche Mails und Telefonate, Inkompetenz, Ignoranz, Schlamperei und offene Korruption, in deren Verlauf wir eigentlich nicht mehr damit gerechnet haben das Fahrzeug nochmal wieder zu sehen. Die Zollpapiere waren angeblich verloren, aber gegen Zahlung von 4000 US$ könnte man diese wieder finden. Der Hafen hat uns in der Zwischenzeit 180 US$ (> 4to, laut Preisliste) pro Tag Parkgebühren berechnet, und ohne Zollpapiere konnten wir das Auto da nicht rausfahren. Die deutsche Botschaft hat uns lediglich Namen von Anwälten genannt, Grimaldi konnte uns auch nicht helfen.
Zu unserem Glück hatten wir vorher in Punta del Este einen Argentinier getroffen, der uns sehr geholfen hat, und ohne den wir das Auto abgeschrieben hätten. Zusammen mit einem einheimischen Customs Broker haben wir dann über eine Beschwerde bei der obersten Zollbehörde in Buenos Aires eine Neuaustellung der Papiere erreicht, das Auto dann endlich aus dem Hafen bekommen und unser Freund konnte es dann nach Montevideo fahren von wo es dann, dank der Vermittlung und Organisation von Mafra Tours, ohne Probleme verschifft wurde und jetzt in Hamburg angekommen ist. In der Halle, wo unser Auto im Hafen stand, stehen noch etliche weitere Fahrzeuge, die ähnliche Schicksale getroffen hat.
Mittels des Customs Broker konnten wir die Parkgebühren auf ca 80 US$ pro Tag reduzieren, trotzdem noch fast 12.000 US$. Mit den Kosten des Brokers und der Verschiffung aus Montevideo hat uns der vergessene Scan über 14.000 US$ gekostet.
Fazit: Wenn irgend möglich immer mit dem Fahrzeug reisen. Genau prüfen wen man für den Zoll benutzt. Erst abfliegen wenn das Fahrzeug auf dem Schiff ist, und das Schiff unterwegs ist. Wenn was schief geht bereitet man sich besser auf viel Ärger ein, die Verhältnisse in Argentien sind haarsträubend und schlicht unglaublich, aber leider Realität.

Cheers
cadmanjo

Der Alptraum ist zu Ende

mafra ⌂ @, Krefeld, Sonntag, 23. September 2012, 17:43 (vor 4235 Tagen) @ cadmanjo

Hierzu der Hinweis, dass Buenos Aires aus u.a. genau diesen
Gründen nicht mehr angelaufen wird. Stattdessen ist Montevideo
die bessere Alternative.

Auch ist zu berücksichtigen, daß die Reederei Grimaldi nicht
für diese Probleme verantwortlich gemacht werden kann.
Jede Reederei schliesst einen Beförderungsvertrag von Kade
bis Kade
. Die sonstigen Nebenleistungen im Lade- und Entladehafen
sind Sache des Seefrachtagenten, bei dem gebucht wurde, und
dessen beauftragten Agenten und Verladefirmen.

Der Alptraum ist zu Ende

travelertom @, Sonntag, 23. September 2012, 21:39 (vor 4235 Tagen) @ cadmanjo

mit seabridge wär das garantiert net passiert; http://www.seabridge-tours.de/

Der Alptraum ist zu Ende

travelertom @, Sonntag, 23. September 2012, 21:42 (vor 4235 Tagen) @ travelertom

Der Alptraum ist zu Ende

cadmanjo, Montag, 24. September 2012, 06:48 (vor 4235 Tagen) @ travelertom

Wir hatten die Anreise mit Seabridge gebucht. Die Hafen und Zollangelegenheiten werden in BA nicht von Seabridge gehandhabt. Das muß man in jeden Fall selbst handhaben, hätte also keinen Unterschied gemacht.

Cheers
cadmanjo

Der Alptraum ist zu Ende

WomIng @, Sonntag, 23. September 2012, 22:25 (vor 4235 Tagen) @ travelertom

mit seabridge wär das garantiert net passiert

ganz so einfach ist es leider nicht:

der deutsche Frachtvermittler hat keinen direkten Einfluss auf
die Abwicklung der Auflieferung im fremden Hafen. Dafür ist der Auftraggeber selber
(hier meist der Fahrzeug-Eigner) oder der von ihm beauftragte Agent vor Ort
zuständig.

Aber insgesammt ist das ganze schon ein Horrorfilm.

WomIng

Der Alptraum ist zu Ende

Alois, Montag, 24. September 2012, 09:36 (vor 4235 Tagen) @ cadmanjo

Hallo,
das hört sich alles unglaublich schlecht an. Hat sich das "Herausholen" und Zurückverschiffen denn letztendlich überhaupt gelohnt?
Es hört sich ja auch fast so an, als ob die Leute in Argentinien nur darauf aus sind, uns Reisende derart auszunehmen.
Damit sollte Buenos Aires / Zarate wohl nicht mehr benutzt werden, oder was meint Ihr? Könnt Ihr den Hafen trotzdem noch empfehlen oder lag Eure ganze Misere allein an dem Agenten?

Handelt es sich hierbei zufällig um einen Mirko H. aus Apensen?

Denn den hatte ich auch schon auf'm Zettel, um mein Fahrzeug zurück zu verschiffen. Such mir dann wohl besser eine andere Alterative.

Scheint ja alles weniger als fair abgelaufen zu sein.

Euch alles Gute - und viel Erfolg bei Gericht - drück Euch die Daumen!

Liebe Grüße aus Paraguay

Der Alptraum ist zu Ende

cadmanjo, Montag, 24. September 2012, 13:21 (vor 4235 Tagen) @ Alois

Hi Alois,

das hat sich schon noch gelohnt, unser Womo ist noch deutlich mehr Wert und ausserdem war es ja noch voll mit privaten Sachen.

Man muß schon trennen zwischen den Leuten in Argentinien und dem offiziellen Gedöns, wie Zoll, Polizei usw. Wir hatten nur positive Erfahrungen mit den Menschen, aber was beim Zoll abgeht ist schon unglaublich. Da ist man wirklich nur eine Sparbüchse die es zu knacken gilt. Ich kenne Zarate nicht, habe aber gehört das es einfacher sein soll. Buenos Aires wird ja nicht mehr angefahren, insofern hat sich das ja erledigt. Man muß halt höllisch aufpassen, aber dafür hat man ja einen Agenten, eigentlich.

Cheers
cadmanjo

Der Alptraum ist zu Ende

mafra ⌂ @, Krefeld, Montag, 24. September 2012, 13:34 (vor 4235 Tagen) @ cadmanjo

Ich kenne Zarate nicht, habe aber gehört das es einfacher sein soll.
Der Zoll in Buenos Aires ist auch in Zarate zuständig!
Deshalb empfehle ich ausschliesslich Montevideo als
Lade- oder Entladehafen. Bisher haben wir dort keine
schlechten Erfahrungen gemacht.

Der Alptraum ist zu Ende

gila, Dienstag, 25. September 2012, 10:24 (vor 4234 Tagen) @ mafra

Deshalb empfehle ich ausschliesslich Montevideo als
Lade- oder Entladehafen. Bisher haben wir dort keine
schlechten Erfahrungen gemacht.

gibt es denn eine Checkliste für die RoRo-Verwschiffung ab
Montevideo, die man zuvor einsehen kann?

Gila

Der Alptraum ist zu Ende

mafra ⌂ @, Krefeld, Dienstag, 25. September 2012, 12:01 (vor 4234 Tagen) @ gila

Wenn Du bei einem guten Agenten buchst, dann
wirst Du dort die entsprechenden Infos bekommen.

Der Alptraum ist zu Ende

Yellow Submarin, Dienstag, 25. September 2012, 17:35 (vor 4233 Tagen) @ cadmanjo

Danke für diesen Beitrag. Tut mir echt leid zu lesen!
ihr seit nicht die einzigen die hier so viel pech haben.
Ich wünsche euch viel Glück für den Prozess, lasst euch nicht unterkriegen.

Der Alptraum ist zu Ende

Muckiveco, Samstag, 29. September 2012, 17:06 (vor 4229 Tagen) @ cadmanjo

Was lehrt uns dieses wirklich böse Beispiel!? Am besten wirklich niemanden trauen, vor Ort bleiben, und alles beaufsichtigen bevor nicht das Auto respektive der Container wirklich am Schiff ist und dieses auch abgelegt hat. Ganz gut wäre ein kleiner ( versteckter ) Hinweis um welchen Agenten es sich handelt damit diese Horrorfahrungen nicht weitere Reisenden durchleben müssen.

Gruß Muckiveco

Der Alptraum ist zu Ende

anonymos, Samstag, 29. September 2012, 17:29 (vor 4229 Tagen) @ Muckiveco

Auf die Frage von Muckiveco ...

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Der Alptraum ist zu Ende

exwro @, Oldenburg, Mittwoch, 03. Oktober 2012, 07:59 (vor 4226 Tagen) @ cadmanjo

Was ist den genau unter "gescannt" zu verstehen. Dieses zufall generiertes Verfahren ob man vor dem Verladen mit einen Röntgengerät nach Drogen überprüft werden muss ???

Der Alptraum ist zu Ende

cadmanjo, Mittwoch, 03. Oktober 2012, 18:03 (vor 4225 Tagen) @ exwro

Das ganze Auto wird durch ein überdimensioniertes Röntgengerät gefahren.

Cheers
cadmanjo

Der Alptraum ist zu Ende

WomIng, Donnerstag, 04. Oktober 2012, 13:44 (vor 4225 Tagen) @ cadmanjo

Das ganze Auto wird durch ein überdimensioniertes Röntgengerät gefahren.

und wie nennen die dieses Verfahren ("scannen") zolltechnisch auf spanisch?
(dann können wir bei der Abholung schon nach dem Prozedere fragen)

WomIng

Der Alptraum ist zu Ende

cadmanjo, Donnerstag, 04. Oktober 2012, 21:43 (vor 4224 Tagen) @ WomIng

Weiß ich nicht. Wir haben nur ein Mail auf Englisch bekommen in dem stand, das der screening process not performed wurde und deshalb das Auto nicht mitgenommen wurde.

Cheers
cadmanjo

Der Alptraum ist zu Ende

Chileno, Dienstag, 18. Dezember 2012, 19:31 (vor 4149 Tagen) @ cadmanjo
bearbeitet von Chileno, Dienstag, 18. Dezember 2012, 19:39

Hallo Cadmanjo,
leider, dass du diese ERfahrung hattest.
Ich habe, noch schlimere geschichte gehört und nicht nur in Beziehung einen Wohmobil...
Frage, warum hast du das Fahrzeug nicht nach Chile geschickt?.
Ich bin Chilene und denke, dass es so, wie in deinem Fall war, wir in Chile gar kain Korruption und oder Gelbestäckung möglich ist. Mir würde es wunder, von so einer schlechte ERfahrung in Chile zu hören.
Manchmal ist das Land Chile ein Bischen zu teuer (in vergleich), dafür gibt das Land eine gewisse Sicherheit, dass solche Burokrathie nicht über schlechte Wege der Geldbesteckung, Tourismus-Korruption auf Niveau "einfache Menschen" die auf solche tolle ERläbnisse und schöne Reise nicht verzichten wollen funktioniert.
Grüsse aus Frankfurt
von
www.chile-trip.de

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