Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Paso de Jama Anfang September (Straßen & Routen)

sabwo, Dienstag, 17. Mai 2011, 20:03 (vor 4730 Tagen)

Hallo!

Ich habe ein paar wichtige Fragen, und zusätzlich hoffe ich auf eure Anregungen! Wir werden Südamerika Mitte August erkunden mit eigenem Auto, Start ist in Uruguay, da wir dort das Auto holen. Unsere geplante Route wäre rauf zu den Iguazu Wasserfällen, dann über den Paso de Jama nach Chile, einen Sprung nach Peru und dann der Küste entlang nach Feuerland und dann der Küste Argentiniens entlang wieder nach Uruguay. Für diese Strecke hätten wir 3-4 Monate Zeit. Geplant wäre der Andenpass Anfang September, ist das empfehlenswert? Und sozusagen Feuerland dann Mitte Oktober.

Oder wäre vielleicht die andere Richtung von den Jahreszeiten her besser? Also Feuerland Anfang September, und Paso de Jama im Oktober?
Ist der Pass problemlos ohne 4x4 befahrbar?

Bitte um Anregungen, und vieleihct auch Tipps was in dem jeweiligen Land unbedingt sehenswert ist!

Danke!, lg Sabiine

Paso de Jama Anfang September

bigbreak ⌂, Dienstag, 17. Mai 2011, 21:28 (vor 4730 Tagen) @ sabwo

Hallo Sabine

Erst mal die einfache Antwort: Der Paso de Jama ist inzwischen durchgängig asphaltiert und einer der schönsten Pässe der Anden.

Zu deinen Reiseplänen... ich erlaube mir dir da einen kleinen Dämpfer zu verpassen. Dies aufgrund meiner Erfahrungen von 18 Monaten und ca. 50 000 Km Südamerika per Motorrad.

Klar reist jeder anders und jeder hat seine Geschwindigkeiten, aber die von dir beschriebene Route in 3 - 4 Monaten zu fahren ist sportlich. Es ist in Europa schwierig, sich die enormen Distanzen und zum Teil auch schlechten Strassenbedingungen vorzustellen.

Nur ein Beispiel. Wenn Du schreibst, vom Paso de Jama "noch schnell nach Peru" hochzufahren, dann sind das beim Minimalprogramm in Südperu (Quito/Machu Pichu/Colca Canyon/Arequipa) von Calama aus hin - und zurück locker 2500 Kilometer, eher mehr! Dann warst Du aber noch nicht in La Paz und und hast keine Abstecher unternommen... Und rechne in Peru über alle Strassen und Pisten gesehen mal mit einem Reiseschnitt von nicht mehr als 45Km/h, alles andere ist unrealistisch.

Dann noch schnell nach Ushuaia runter... schau dir mal mit folgenden Infos die Karte an. Bis Puerto Montt Autobahn. Kein Problem, es gibt aber links und rechts viele schöne Nationalparks zu sehen, ev. ein Abstecher nach San Martin und Bariloche, ein oder zwei Vulkane besteigen...
Ab Puerto Montt beginnt die Carretera Austral, eine Traumstrasse, für die 1000 Km brauchst du mindestens ein bis zwei Wochen. Dann geht es rüber auf die Routa 40. Ich lasse mich gerne korrigieren, ich bin vor acht Jahren da lang gefahren. Damals war sie eine üble Wellblechpiste (ohne 4x4 problemlos zu fahren), auch die Abstecher zum Perito Moreno Gletscher und zum Fitz Roy waren üble Pisten. Ab Puerto Natales wieder Asphalt bis Ushuaia. Alleine für die Strecke Calama - Ushuaia würde ich locker zwei Monate veranschlagen, 6 Wochen ohne grosse Abstecher.

Von Ushuaia nach Buenos Aires und weiter nach Uruguay mit einem Besuch der Halbinsel Valdez und Buenos Aires sind es locker nochmals vier bis sechs Wochen.

Wenn ich vier Monate zur Verfügung hätte, würde ich mich auf Argentinien und Chile beschränken, alleine diese beiden Länder ausgiebig zu bereisen dauerte bei mir ca. acht Monate...

Oder ich würde mich auf Bolivien/Südperu/Nordchile und Nordargentinien - ev. noch Südbrasilien beschränken. Da gibt es für vier Monate auch sehr viele schöne Sachen zu sehen und alle Länder sind ohne Allrad gut zu bereisen.

Für Letzeres würde auch die Reisezeit sprechen. Beste Reisezeit für Patagonien wäre halt schon zwischen September und Mai. Im Oktober ist Frühlingsanfang und da kann es sein, dass es auf der Carretera Austral und auch weiter unten andauernd regnet. Im Herbst, also im Februar/März ist es eher trocken.

Ich möchte noch betonen, dass diese Infos auf meinen Erfahrungen und auf meinem Reisetempo beruhen und keinesfalls allgemeingültig sind!
Wir treffen jedoch immer wieder Reisende, welche sich in zu kurzer Zeit zu viel vorgenommen haben und deshalb gegen Schluss nur noch frustriert Kilometer fressen. Deshalb diese Ausführliche Antwort.

Was meinen andere, welche da unten waren? Hat jemand eine solche Route in vier Monaten gemacht?

Grüsse aus dem schönen Ecuador

Marco

Paso de Jama Anfang September

mojokalle, Mittwoch, 18. Mai 2011, 21:19 (vor 4729 Tagen) @ sabwo

Ola sabwo

Das was ihr da vorhabt ist der pure Wahnsinn, wenn ihr das alles in der Zeit schaffen wollt, müßt ihr Tag und Nacht fahren.
Ich kann Marcos Meinung nur voll bestätigen und er ist mit dem Bike schneller unterwegs als wir mit dem Camper.Die Straßenverhältnisse sind ein ganz wichtiger Aspekt. Im Frühjahr 2009 ging auf der Carretera lange Zeit nix auch nicht mit 4x4.

Warum stellt ihr das Auto nicht nochmal unter und reist 2012 weiter.

Suerte ;-)

Paso de Jama Anfang September

Frank @, Santiago, Mittwoch, 18. Mai 2011, 21:31 (vor 4729 Tagen) @ sabwo

Hallo Sabine,

meiner Ansicht nach trifft Marco den Nagel genau auf den Kopf.

Jama "sollte" kein Problem sein. Es kann dich immer eine Schlechtwetterfront treffen, wobei der Pass geschlossen wird. Dann aber nach ein paar Tagen wieder aufgeht.

Wir waren ebenfalls einmal 19 Monate mit eigenem Fahrzeug unterwegs und haben nun 2 Jahre in Chile gewohnt. Dabei haben wir viele Reisende kennegelernt und es läuft immer auf einen Punkt hinaus: man sollte sich nicht zuviel vornehmen. Strecken sind sehr weit und man ist einfach langsamer als in Europa. Hier ein kleines Beispiel: von Santiago ist Mendoza ein guter Ausflug: 450km über die Anden... unter 8 Stunden hatten wir es nicht ein einziges mal geschaft.... Dies obschon wir die Zollvormalitäten kannten, genau wussten wo wir essen gehen. Einmal hatten wir das Timing nicht so optimal geplant was uns sogar noch zu einer Übernachtung "zwang"...

Beide Vorschläge zur Kürzung sind genau so wie ich es auch tun würde. Wie gesagt ist für eure Reisesaison der Norden etwas sicherer. Bolivien, Peru, Brasilien, Norchile, Nordargentinien.

Das wird sicher cool! viel Spass!
Frank

Paso de Jama Anfang September

sabwo, Donnerstag, 19. Mai 2011, 07:51 (vor 4729 Tagen) @ sabwo

hallo!!

zuerst mal vielen dank für eure antworten! ich glaube wir werden wirklich peru von der liste streichen und nur chile und argentinien bereisen, alles wäre dann sicher zuviel für die kurze zeit, müssma halt nochmal herkommen..:-)


ein paar fragen hab ich noch:ist der jama mit jedem fahrzeug befahrbar, ich mein jetzt wegen der höhe? wie lange habt ihr euch zeit genommen für den pass und die akklimatisierung? wir sind beide zwar noch unter 30 aber keine bergsteiger, also solche höhen überhuapt nicht gewöhnt..

danke, lg zur zeit noch aus österreich..:-)

Paso de Jama Anfang September

Heinzilein ⌂ @, Spanien, Donnerstag, 19. Mai 2011, 09:54 (vor 4729 Tagen) @ sabwo

Hallo,wir waren zuerst 4 Tage in San Pedro de Atacama ca, 2500 m Seehöhe und von dort fuhren wir direkt über den Pass ,man kommt fast an die 5 tausender Marke,viel Wasser trinken und am Grenzübergang in Argentinien welches 160 km von San Pedro entfernt ist,ein paar Cocatees runterspülen. Bis man dann wieder die 3 tausender Grenze erreicht dauert es noch eine Weile.
Wichtig nicht vergessen in San Pedro de Atacama auszustempeln,weil die Chilenen auf der Grenze keinen Posten haben,sonst musst die 160 km wieder zurück,so wie wir das mussten ,dreimal an einem Tag die gleiche Strecke.Wenns unsere (scheiss) VW Kiste das geschafft hat, kann man mit jedem Fahrzeug dort drüber.
Gruss Heinz

Paso de Jama Anfang September

bigbreak ⌂, Freitag, 20. Mai 2011, 16:10 (vor 4727 Tagen) @ sabwo

Keine Ursache. Und auf die Gefahr hin mich zu wiederholen... wenn Du Chile/Argentinien schreibst, dann vergesst Patagonien und beschränkt euch auf den Norden. Ist einfach zu weit für drei Monate und im frühen Frühling (Oktober) regnet es da unten meistens ohne Ende. Das Zeitfenster für das südliche Patagonien ist nun mal ziemlich genau definiert, nämlich November bis Februar. Wobei wir am 24. Dezember, also im Hochsommer, in Ushuaia eingeschneit wurden...!

Wenn ihr euch auf Nordchile - und Argentinien beschränkt habe ich noch einen prima Tip für eine landschaftlich sehr schöne Extraschlaufe, welche stressfrei ist und euch viel Spass machen dürfte. Hoch nach Missiones, die Iguazu Fälle ansehen, dann weiter durch Südbrasilien nach Blumenau und Florianopolis. Dort auf die Halbinsel und dort ganz runter nach Armacao zur Lagoa do Peri. Traumstrände, Urwald, Süsswasserlagunen mit Wasserfällen, einfach der Hammer der Ort. Von da aus geht es ganz entspannt runter nach Urugay. Alles super Strassen und abseits der Touriströme.

Gruss und viel Spass bei der Reiseplanung Marco

Paso de Jama Anfang September

ThomasOnTheRoad, Dienstag, 24. Mai 2011, 23:32 (vor 4723 Tagen) @ bigbreak

Wir sind am 1. Maerz von Bolivien nach Argentinien eingereist. In 3 Monaten sind wir nach Ushuaia runter und haben die folgenden Orte besucht: Salta, Cafayate, Cachi, San Pedro de Atacama, Bahia Inglesa, La Serena, Santiago, Elqui Valley, Lake Region (Frutillar, Puerto Varas, Ensenada, Pucon und die entsprechenden Parks), Valdivia, Puerto Montt, Chiloe, Bariloche, San Martin, Carretera Austral, Fitz Roy, Torres del Paine, Perito Moreno Gletscher, Punta Arenas, Porvenir, Ushuaia, Gaiman, Mendoza, Cordoba und Buenos Aires. Dazwischen haben wir natuerlich noch an einigen anderen Orten angehalten, die aber nicht unbedingt unter Highlight laufen.

Die Reisezeit (Maerz - Mai) war absolut top. Wir hatten kaum Regen und die Preise waren top, da zu dieser Zeit im Sueden nur sehr wenige Reisende unterwegs sind.

Zum eigentlichen Thema, ob das Programm in 3 Monaten machbar ist. Wir haben's in 3 Monaten gemacht, und bei uns ist da gar kein Stress aufgekommen. Kommt natuerlich auf deinen persoenlichen Reisestil an. Persoenlich muss ich mir nach 5 Nationalparks in der Lake Region nicht noch Nationalpark 6 und 7 angucken. Stattdessen will ich lieber was Anderes sehen. Andere Reisende klappern stattdessen jeden einzelen Nationalpark ab und dann kommt man mit 3 Monaten natuerlich nicht durch. Geschmacksfrage...

Paso de Jama Anfang September

bigbreak ⌂, Mittwoch, 25. Mai 2011, 17:03 (vor 4722 Tagen) @ ThomasOnTheRoad

Gut, dass sich jemand meldet der die Route in drei Monaten gefahren ist! Klar ist es möglich, in Whitehorse trafen wir Motorradfahrer, welche in drei Monaten von Ushuaia nach Alaska gefahren sind und für sie passte das so...

Vermutlich ist es auch ein grosser Unterschied, ob man drei Monate oder zwei Jahre unterwegs ist. Als ich damals in S.A. ankam, war ich schon knapp ein Jahr on the road und nahm mir dann für S.A nochmals 18 Monate Zeit. Auch auf dieser Reise merken wir, dass wir immer langsamer werden, je länger wir unterwegs sind. Nun ist es wieder über ein Jahr her, dass wir in Kanada gestartet sind, und die Vorstellung in drei Monaten nach Ushuaia zu fahren wäre für uns der blanke Horror..
Es sind also nicht die N.P's sieben und acht, welche uns aufhalten, sondern die drei Tage an diesem - oder die acht Tage an jenem schönen Ort, welche uns entschleunigen.

Aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man in drei Monaten Auszeit etwas sehen und erleben will und es nicht als Stress empfindet "kurz" nach Ushuaia runter zu fahren. Ich kann mich auch an "kurze" Trips mit dem Motorrad nach Mauretanien oder Syrien in fünf oder sechs Wochen erinnern, das empfand ich vor 15 Jahren auch nicht als Stress... Muss jeder für sich selbst klar machen oder einfach mal ausprobieren.

Trotzdem treffen wir immer wieder auf Reisende, welche die Strecken und Schwierigkeiten in S.A. unterschätzen. Dann muss nur noch eine Panne, Warten auf Ersatzteile oder eine tüchtige Magen - Darmgeschichte hinzu kommen und es wird eng.

@Thomas; nur so aus Interesse, weisst Du ca. den Tagesschnitt eures Trips?

Paso de Jama Anfang September

ThomasOnTheRoad, Mittwoch, 25. Mai 2011, 21:36 (vor 4722 Tagen) @ bigbreak

In der Tat sind die meisten Motorradfahrer wohl anders unterwegs als Autoreisende. Bei den Motorradfahrern steht oft das on-the-road Fahrerlebnis an erster Stelle, wohingegen die Autofahrer eher auf Sightseeing, Wandern, etc. aus sind. Wir haben einen schwedischen Motorradfahrer in Ushuaia getroffen, der in 45 Tagen von New Orleans runtergefahren ist...

Insgesamt sind wir in Chile und Argentinien 20.000 km gefahren. Der Tagesschnitt lag also bei ungefaehr 200 km. Auf den geteerten Highways sind wir im Schnitt locker 90 Kilometer pro Stunde gefahren und auf den Schotterpisten auch irgendwas zwischen 50-60. Insgesamt kommt mann in Chile und Argentinien sehr fix voran.

In der Regel sind wir maximal 5-6 Stunden pro Tag im Auto gesessen und haben mindestens 3-4 Tage an den einzelnen Orten uebernachtet. Vor Ort faehrt mann natuerlich nochmal einige Kilometer und ist manchmal ueberrascht, wie viele Kilometer so zwischendurch zusammenkommen. Bei Weinproben in Mendoza kamen da auch schon schnell mal 200 km pro Tag zusammen. Und das fuer lediglich von einem zum anderen Weingut fahren...

Die Atlantikkueste von Ushuaia nach Buenos Aires (3.000 km) kann mann sich m.E. zum Grossteil schenken. Ausser Gaiman (war wirklich nett) haben wir keine mehrtaegigen Stops eingelegt und sind mit 130-140 km/h ueber die Strassen gefegt. Anmerkung: Es war keine Saison fuer die Halbinsel Valdez.

Ich stimme dir zu, dass mann am Anfang einer Reise schneller reist und mann immer langsaaamer wird. Und das ist gut so. :) Wir sind in den USA gestartet und hatten bei Einreise nach Argentinien schon paar Monate hinter uns, so dass wir auch nicht mehr ganz so schnell unterwegs waren wie am Anfang. Aber natuerlich immer noch schneller als jemand, der bereits ein Jahr unterwegs ist... ;-)

Bezueglich Pannen, Magendarmgeschichten, Strassenblokaden (!!), Streiks, Wetter, etc. stimme ich dir auch voll zu. Fuer solche Dinge muss mann ein bisschen Puffer einbauen.

Paso de Jama Anfang September

bigbreak ⌂, Donnerstag, 26. Mai 2011, 18:12 (vor 4721 Tagen) @ ThomasOnTheRoad

Merci, dass sind mal Zahlen mit welchen man etwas anfangen kann... Ist bei mir schon acht Jahre her, dass ich Patagonien bereist habe, deshalb bin ich vorsichtig mit Zahlen. Und wie du richtig schreibst, ist man mit dem Motorrad eher schneller unterwegs als mit dem Auto. Deshalb bin ich gespannt, wie es diesmal wird, da wir ja nun mit dem Auto unterwegs sind.

Wenn noch jemand unterwegs ist, können wir das ja zwischen Weihnachten und Neujahr bei einer Flasche Wein an der Laguna Verde in Ushuaia ausdiskutieren:-)

@Sabine: Ich hoffe, wir haben dich nicht total verunsichert... Wie du gemerkt hast, gibt es so viele Reisearten - und Geschwindigkeiten, wie es Reisende gibt. Also kalkuliert mal mit der Karte und Taschenrechner die Strecke - dann merkt ihr selber was für Euch drin liegt und was nicht.

Paso de Jama Anfang September

Yellow Submarin, Donnerstag, 27. September 2012, 19:16 (vor 4231 Tagen) @ sabwo

Peru streichen ist echt schade, ist so nett hier =) Wir waren 10 Monate in Chile, ich bevorzuge wirklich Peru. aber ist geschmackssache.

Auch von unserer Seite der Ratschlag- fuer 4 Monate zahlt sich das alles wenig aus. Man muss sich hier wirklich die Zeit nehmen, sonst werdet ihr auser Asphaltstrassen, Tankstellen und Raststationen wenig mitbekommen...

Suerte

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