Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Alleine von Argentinien nach Canada trampen? Ja ? Nein? (Sonstiges)

el paso @, Montag, 12. Dezember 2011, 10:40 (vor 4530 Tagen) @ PriiilBlume

Hallo Sandra,
ich kann Dir nur was für den Süden sagen, aus zweiter Hand.
Die Anhalterinnen, die wir in Argentinien und Chile auf den touristischen Strecken mitgenommen haben, waren alle mit einem Backpacker unterwegs (wie nennt man sowas: TAG - TrampAbschnittsGefährte?), den sie unterwegs kennengelernt hatten. Die haben aber nur zwischendurch getrampt, um die Reisekasse zu schonen, vielleicht auch weil sie gerade den richtigen Partner dafür dabei hatten. In der Nebensaison in Patagonien sassen die aber schonmal mehrere Tage an der Straße, bis sie weitergekommen sind.

Über den Paso de Jama haben wir einen einzelnen echten Tramper mitgenommen, der nur über die Hauptverkehrsrouten gereist ist.
Nach allem was er uns erzählt hat, ist er in Brasilien, Argentinien und Chile in der Regel unkompliziert, schnell und sehr billig vorangekommen. Schnell heisst, er war teilweise schneller von einem Hostel im andern als die Backpacker-Kollegen mit Bustickets, einfach weil die LKW-Fahrer sehr hilfsbereit waren und mehr LKW als Busse unterwegs sind.
In Bolivien und Peru funktioniert das trampen im klassischen Sinne nicht so gut. Transport ist knapp und Leute mitnehmen ist ein Geschäftsmodell, auch für die LKW-Fahrer, d.h. sie nehmen Passagiere nur gegen Bares mit. Für ihn war es billiger, den Bus zu nehmen.
Für den Fall, dass Du keine Mitfahrgelegenheit mehr findest musst Du gewappnet sein. So haben wir unseren Tramper an einer schummrigen Truckerkneipe in Argentinien mit ungutem Gefühl rausgelassen. Er hat an dem Abend keinen Lift mehr gekriegt und mit seinem dicken Schlafsack, wie schon vorher öfters, abseits irgendwo im Flussbett campiert, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.
Nun ja, das war ein junger Mann. Der kann einfach wenn's nicht läuft aus einer Bar und im Schutz der Nacht verschwinden, ohne dass ihm ein heissblütiger Einheimischer hinterher läuft. Für eine Frau könnte das schwieriger werden.

Meine Freundin hat auf Hundespaziergängen eindeutige Angebote bekommen, für sie war es ein gutes Gefühl, die schützende Höhle Wohnmobil in der Nähe zu wissen.

Dazu kommt noch, dass Du nicht nur die Frau-alleine-unterwegs bist, sondern auch die vermutlich-wohlhabende-Ausländerin-alleine-unterwegs.
Bitte pass auf, wie Du Dich als Frau alleine in diesen Ländern exponierst. Ich halte es für sehr riskant, alleine zu einem Mann ins Auto zu steigen und Dich für hunderte Kilometer in Abhängigkeit zu begeben auf Fahrten durch diese teilweise sehr dünn besiedelten Weiten.

Viele Grüße
Andreas


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