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Putschversuch in Peru 1.1.´05

Bany & Friederike ⌂, z.zt. Neuquen/ Argentinien, Montag, 03. Januar 2005, 08:10 (vor 7047 Tagen)

Putschversuch in Peru (Aus der Tagesschau vom 2.1.´05)

Fünf Polizisten bei Militäraufstand erschossen

[Bildunterschrift: Militärs fordern Rücktritt von Präsident Alejandro Toledo]
Bei einer Militärrebellion im Südosten Perus gegen Präsident Alejandro Toledo sind mindestens fünf Polizisten erschossen worden. Eine unbekannte Zahl von Beamten in der Stadt Andahuaylas 400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Lima gilt noch immer als vermisst. Wie Medien berichteten, hätten sich viele der fast 30.000 Einwohner der Forderung der Aufständischen nach einem Rücktritt Toledos angeschlossen. Rund 150 Auständische der so genannten "Etnocacerista-Bewegung" hatten eine Polizeiwache in der armen Andenprovinz Apurímac gestürmt und zehn Polizisten als Geiseln genommen. Die Männer forderten den Rücktritt von Präsident Toledo.

Toledo, der seine Urlaubsreise abgebrochen und eine Sondersitzung des Kabinetts einberufen hatte, verhängte den Ausnahmezustand über die Region Apurímac. Der Überfall sei eine Staatsangelegenheit, er führe "das Kommando bei dieser Operation", sagte Toledo. Nach Angaben von Polizeichef Felix Murazzo wurde Verstärkung nach Andahuyalas entsandt. Murazzo schloss den Einsatz des Militärs nicht aus. Rund 2000 Bürger der Stadt in der armen Andenprovinz Apurímac versammelten sich vor der Polizeiwache, um ihre Unterstützung für die Gruppe zu demonstrieren.

Vorwurf der Korruption
[Bildunterschrift: Perus Präsident Alejandro Toledo (Archivbild)]
Die "Etnocacerista" werfen Toledo Korruption vor und fordern, dass er vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt werden sollte. Die Bewegung ist wegen ihrer extrem antichilenischen Haltung berüchtigt. Sie sympathisiert mit den linken Rebellen in Kolumbien und den Koka-Bauern in Bolivien. Ihre Anführer sind der ehemalige Offizier Antauro Humala und sein Bruder Ollanta. Ollanta Humala hatte im Oktober 2000, wenige Monate vor dem Sturz von Ex-Präsident Alberto Fujimori, einen Putsch angeführt.

Toledos Kabinettschef Carlos Ferrero sagte, die Regierung werde nicht dulden, dass eine "Gruppe von Subversiven" Gewalt anwende, um die Gesetze zu brechen. Die Regierung ihrerseits wolle den Einsatz von Gewalt vermeiden, sei aber gezwungen, die öffentliche Ordnung wiederherzustellen und die Nationalisten festzunehmen. "Und das werden wir auch tun." Er warf der Gruppe um Humala vor, in den Drogenhandel verwickelt zu sein.

Toledo - bei der Bevölkerung in UngnadePräsident Toledo ist bei der Bevölkerung unbeliebt. Favorit der für 2006 geplanten Präsidentenwahl ist nach jüngsten Umfragen Ex-Staatschef Fujimori, der nach einem Korruptionsskandal nach Japan geflohen war. Die Staatsanwaltschaft hatte Japan am Montag aufgefordert, Fujimori auszuliefern. Ihm werden unter anderem Betrug und Unterschlagung während seiner Amtszeit von 1990 bis 2000 vorgeworfen. Fujimori weist die Vorwürfe zurück und hat nicht ausgeschlossen, bei der Präsidentenwahl zu kandidieren.


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