Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Aktuelle Erfahrung mit Grimaldi Frachtschiffreise (Verschiffung)

Mucki, Donnerstag, 28. Januar 2010, 19:44 (vor 5194 Tagen)

Frachtschiffreise mit Womo auf der Grande San Paolo, Grimaldi Line
Strecke: Buenos Aires-Hamburg


Erfahrungen:
Die Einschiffung in Buenos Aires verzögerte sich um 1,5 Tage. Wir standen deshalb mit unserem Wohnmobil bei 40°! Außentemperatur und vielen Moskitos in Wartestellung. Hierbei hatten wir weder Lebensmittel, noch Wasser und keine Argentinische Währung mehr, da alles selbstverständlicherweise vorher abgebaut wurde.

Der Grimaldi Agent vor Ort Herr Marco Gonzales kam nicht persönlich zum ausgemachten Treffpunkt. Wir mußten selbst über einen Wachmann am Hafenportal den Kontakt aufnehmen und halten. Herr Gonzales schickte, wenn es eine Nachfrage unsererseits gab, ein SMS an einen Wachmann, der uns dann wiederum über den Stand informierte.

Bei der Einfahrt in das Schiff war kein Offizier vor Ort, nur ein Teil der Indischen Mannschaft. Diese stellte unser Farzeug zusammen mit zwei weiteren auf eine Auffahrtsrampe die eine Steigung von mehr als 10% aufwies. Dieser Abstellplatz garantierte keine Sicherheit und die spätere Unfallgefahr war extrem groß.
Erst vor dem nächsten Hafen wurden die Fahrzeuge auf unsere eigene Intervention in einen anderen
Bereich gestellt. Dieser Platz war aber auch schon bei der Einfahrt frei, warum war in Buenos Aires kein Entscheider vor Ort.

Man geleitete uns zu unseren Zimmern und hier war von den Offizieren niemand zu sehen. Es gab weder eine Begrüßung noch eine persönliche Einweisung und wir bekamen auch später niemals irgend einen direkten Ansprechpartner zugeteilt.

Die Kabinen waren hygienisch in einem äußerst schmutzigen Zustand, so daß wir und andere Mitreisende diese selbst reinigten ( Bilder liegen vor ).

Daß im Schiff bzw. in den Kabinen nicht geraucht werden darf, war uns Passagieren klar, jedoch im Nachhinein stellten wir fest, daß einige Leute der Crew in ihren Kabinen rauchten! Dies war und ist ein
klarer Disziplinverstoß gegen die Grimaldi eigenen Sicherheitsbestimmungen.

Man legte großen Wert, daß wir Passagiere pünktlich zu den 3 Mahlzeiten erscheinen, wobei der Kapitän und die Offiziere eine andere Zeiteinteilung hatten. Man wollte dadurch den ständigen Kontakt zu den Leuten der Crew vermeiden.

Der Kapitän Bellabuono wie auch der 1. Offizier Moreti waren in der Regel extrem mißmutig, unfreundlich, arrogant und vollkommen unzugänglich, Streßsituationen merkte man dem Kapitän deutlich an und dann konnte man jeglichen Kontakt vergessen.

Der Kapitän hatte eine Stimmung der Angst und bewußten Unsicherheit aufgebaut. Dies konnte man bei den meisten Untergebenen der Crew deutlich spüren und wurde somit auch auf die Passagiere übertragen.

Landgänge der Passagiere wurden überhaupt nicht unterstützt, eher blockiert. Nur durch Eigeninititave konnten wir z.B. in Rio von Bord. Wie, wo, was funktioniert mit den Pässen usw. wurde uns nicht gesagt, nur wann wir wieder vor Ort sein müssten, dies war am wichtigsten, die dummen Passagiere könnten ja sonst zu spät kommen.

Die Brücke und den Maschinenraum konnten wir erst bei der Atlantikquerung besichtigen, das ganze aber nur im Schnelldurchgang. Ansonsten war ein Aufenthalt auf der Brücke verboten und durch ein Absperrseil getrennt.

Insgesamt war die Einrichtung für die Passagiere in einem sehr ungepflegten und mißerablen Zustand.
Für 8 Passagiere gab es lediglich 3 einigermaßen ordentliche Stühle an Deck. So kauften 2 Passagiere in Paranagua Brasilien zwei neue Stühle.

Der Wäschetrockner konnte nur mit einem Schraubenzieher mit viel Mühe geöffnet werden. Der Staubsauger gab seinen Dienst komplett auf. Dadurch konnte 3 Wochen lang das Zimmer nicht gesaugt werden.

Den verschmutzten Duschvorhang steckten wir selbst in die Waschmaschine, damit wir einigermaßen ohne Ekel zum duschen konnten.
Die Handtücher hatten wir nach mehr als einer Woche selbst gewaschen, erst später gab es Ersatz.

Die Zimmer wurden auf der gesamten Reise nur mäßig gereinigt. Frischwasser wurde etwas knapp,
da anscheinend ein Problem vorlag, ab und an rann kein Wasser in der Toilette.

Betten und Teilreingung der Kabine übernahmen die Passagiere zum Teil selbst.

Die Klimaanlage im Bad wie in der Kabine war voller Staub und Schmutz und somit vermutlich voll mit Keimen und Bakterien.

Zum Schluß der Reise erhielten wir fast kein Gemüse bzw. Obst mehr, alles war definitiv ausgegangen.


Fazit:
Die Außenkabine auf solch einem mißerablen Schiff hat für 2 Personen 3942,- € gekostet ohne Fahrzeugtransport.

Grimaldi ist für uns der größte Schweinestall ( Kabinen ), den wir je gesehen haben.

Wir fühlten uns schlichtweg als Cargo bzw. Stückgut, aber nicht als Passagiere!

Schluß:
Um irgendwelchen dummen Antworten entgegen zu treten, wir wissen sehr wohl, daß auf einem Frachtschiff andere Kriterien gelten als auf einem Kreuzfahrtschiff. Zudem sind wir weder pinkelig noch sonst irgendwie verwöhnt. Nach 4 Jahre mit dem Wohnmobil durch Nord-, Mittel- und Südamerika sind wir einiges gewohnt!


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