Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Französisch Guayana (Verschiffung)

ConnyB, Freitag, 10. Juli 2009, 07:44 (vor 5398 Tagen) @ landcruiser

Hallo! Dein Eintrag ist ja schon etwas her, aber wir haben ja noch nicht Oktober/ November 2009. Also liest Du das vielleicht noch.
1.) Brücke über den Oyapock: Es gibt keine, der Bau verzögert sich auf der französischen Seite, da in Guyane eigentlich niemand mehr diese Brücke haben will! Die Strecke von Cayenne nach St.George de la Oyapock verläuft auf der neuen RN2, eine gut ausgebaute Straße mit vielen gefährlichen Kurven. Vor der Ortschaft Regina, am Abzweig zur Route de Belizon (gesperrt) befindet sich ein Polizeiposten, an dem JEDES Fahrzeug kontrolliert wird! Überhaupt wird man in Guyane sehr oft kontrolliert (ich im Mai innerhalb zweier Wochen 13x!), was aber seinen Grund hat. Ab Regina solltet Ihr auf keinen Fall mehr anhalten, bis Ihr St.George erreicht habt (ca. 100km). Der Grund sind regelmäßige Überfälle durch illegale Brasilianer, die über diese Straße ins Land kommen und für viel Unruhe und Angst (und Aggressionen) sorgen. Insbesondere bei Auftauchen von Barrikaden UNBEDINGT sofort wenden! Die Straße ist hier von überfallenen und ausgebrannten Autowracks übersät - ich fühlte mich an Bilder aus dem surinamesishcen Bürgerkrieg erinnert. In St. George gibt es einen bewachten Parkplatz in einr der Seitenstraßen in der Nähe des Hauptplatzes, dort musst Du aber die Schlüssel des Autos abgeben - ist aber (relativ) sicher, wenn auch seltsam. Das Auto AUF KEINEN FALL sonstwo parken (besonders nachts)!!!! Es gibt in St. George keinen sichtbaren Fähranleger für Fahrzeuge, aber man bekommt halt alles irgendwie nach Brasilien oder von dort rüber... Die Piste, die in die Nähe der geplanten Brücke führt, ist nur mit Allradantrieb befahrbar. Bevor Ihr Guyane verlasst, müsst Ihr bei der Grenzpolizei Eure Pässe abstempeln lassen! Nicht vergessen, sonst bekommt Ihr in Brasilien Probleme.
2.) Versichrung: Eigentlich benötigt Ihr Zollnummernschilder mit einer entsprechenden Zollversicherung. Aber Ihr könnt natürlich auch mit Eurem "normalen" Nummernschild fahren. Die deutsche Versicherung gilt in Guyane normalerweise nicht, Ihr könnt aber vor Ort eine guyanesische Versicherung (teuer) abschließen, oder einfach so fahren, was aber bei den vielen Polizeikontrollen zu erheblichen Problemen führen kann. Die Grüne Kennkarte gilt in Guyane normalerweise nicht.
3.) Krankenversicherung: In Guyane gilt die deutsche Krankenversicherungskarte und wird auch angenommen. Trotzdem kann es sein, dass Ihr was bezahlen müsst. Die Quittung später in Deutschland einreichen, wird ersetzt.
4.) Suriname/ Guyana: Es gibt eine Straßenverbindung von Boa Vista nach Georgetown in Guyana (ehem. Brit.-Guyana), die Brücke am Grenzfluss ist fertig, auf guyanesischer Seite befindet sich eine Urwaldpiste, die wohl bei "normalem" Regen befahrbar ist. Die Überfahrt (auch zu Fuß) nach Suriname MUSS mit der offiziellen Fähre vorgenommen werden! Wegen Streiks war die Fähre im April/ Mai 2009 jedoch durchgehend außer Betrieb (da hängt man also fest!)! In beiden Ländern herrscht LINKSVERKEHR, also Achtung! Die Strassen sind teilweise in sehr schlechtem Zustand und lange Fahrtzeiten müssen in Kauf genommen werden. Die Grenze zu Fanzösisch-Guayana befindet sich am Maroni, die Grenzorte heissen Albina bzw. St.Laurent-du-Maroni. Auch hier muss die offizielle Fähre genutzt werden! Wegen Streiks war auch diese Fähre im April/ Mai 2009 ausser Betrieb! Man kann hier aber wenigstens per Personenpiroge die Grenze passieren. Alle Formalitäten werden in allen drei Guyanas SEHR genau genommen! Man sollte sich auf keinen Fall mit irgendwelchen Polizisten anlegen! Für Suriname ist ein Visum erforderlich, dass man mit etwas Mühe und Zeit in Georgetown erhalten kann. Die Visumsfrage wird sehr genau genommen!!!! Wegen vieler Drogenkuriere (es sitzen hier massenweise Holländer im Knast) wird besonders in Französisch-Guayana sehr intensiv kontrolliert.
So, bin nur durch Zufall auf dieses Forum gestossen und werde auch nicht so oft wieder hierher kommen. Hoffe aber, die Infos haben geholfen.
Zu mir: Habe mehrere Jahre in Guyane und Suriname gelebt und schreibe Reiseführer (die hoffentlich besser sind, als das, was man im Internet so an Unsinn und Falschinfos vorgesetzt bekommt). Bin im Mai aus beiden Ländern nach Deutschland zurückgekommen.
Bis dann und viel Spaß
ConnyB


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