Urwaldschutzprojekt in Paraguay braucht Eure Hilfe: Pro Cosara

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus? (Sonstiges)

patagoni, Sonntag, 18. Oktober 2015, 18:37 (vor 3135 Tagen)

Hallo zusammen,

sind gerade zu zweit (mit meiner Freundin) im Auto in Suedamerika unterwegs. Starten gerade in Chile und wollen langsam nach Kolumbien hoch. Wollen hauptsaechlich im Auto schlafen.

Nach dem Ueberfallbericht hier wollte ich einfach mal fragen nach welchen Kriterien Ihr so Eure Stellplaetze aussucht. Ist das ueberhaupt ratsam zB in Peru wild zu campen? Gibt es hier auch welche, die immer wild campen? Dass man grosse Staedte eher vermeidet, ist klar. Auf der anderen Seite kann man die auch nicht immer umfahren. Entscheidet Ihr einfach nach Bauchgefuehl, ob man zB an irgendeinem Strandabschnitt stehen kann?

Wie macht Ihr das so?

Gruesse
Rolf

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Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

IVECO Tony @, Wherever., Sonntag, 18. Oktober 2015, 23:12 (vor 3135 Tagen) @ patagoni

We wild camp whenever possible, although obviously when we want to be near a major city, it is more convenient to stay at an established campground if there are any.
Sometimes use iOverlander spots, but also find places ourselves and then post them on iOverlander.

I wouldn't react too much based on just one report. If they were frequent, we would hear about them as the reports would be posted on every forum and facebook page and the reality is that they are very few and far between. Obviously requires a bit of common sense similar to what applies back home in Australia where it is sensible to camp at least 15km away from a major town, but with no problems camping close to small villages.

--
Tony Lee
Photos at https://picasaweb.google.com/114611728110254134379
Travels map at https://spotwalla.com/tripViewer.php?id=5cfc50ef7ac22ca2d&hoursPast=2400&...

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

Markus S, Montag, 19. Oktober 2015, 07:54 (vor 3134 Tagen) @ patagoni

Wenn ihr weit weg von Zivilisation seid einfach wild campen, am besten verstecken. Oder bei einheimischen Fragen.
Am sichersten sind Tankstellen, Campingplaetze oder Privatgrundstuecke. Die lokalen Bewohner einfach fragen ob es hier
"seguro" sei. Die wissen das meistens.

Am riskantesten ist immer das wilde campen wenn man irgendwo alleine steht. Da haben Kriminelle es einfach.
Wir waren meistens an 24h Tankstellen, Polizeistationen, Campingplaetze, kleinere Hotels die 24h Service haben,
oeffentlicher Plaetze wo Securities rumstehen (einfach fragen ob die ueber die Nacht auch anwesend sind).

Allein irgendwo stehen weil es grad schoen ist ist wie russisches Roulette.

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Geo ⌂ @, Santiago de Chile, Montag, 19. Oktober 2015, 11:55 (vor 3134 Tagen) @ patagoni

Hallo Rolf,

sehr schlecht der Bericht aus Peru, schlimm genug.

In Chile wird eigentlich vom freien/wilden Campen abgeraten, es sei denn man ist mit mehreren Fahrzeugen zusammen oder sehr abgelegen; aber es passiert auf dem Lande allgemein sehr wenig, wir wissen von vielen In- und Ausländern denen nie etwas geschehen ist. Nahe und in Grossstädten ist allein schon mal Sachen sichtbar im Auto zu lassen "Einladung" zum Aufbrechen, und da gibt es fast keine Campingplätze. Auch an Tankstellen um Grossstädte und an der Panamericana ist Vorsicht geraten, besonders mit Elektronik und Cameras; mehr beim Auftanken als beim Übernachten. Wo Campingplätze verfügbar, wird jedoch empfohlen sie zu nutzen, wenngleich das auch keine Garantie ist dass nichts passiert, geschweige denn es wird gehaftet.

In 32 Jahren Camping in Chile und Argentinien ist uns maximal ein Badetuch abhanden gekommen, vielleicht haben wir es aber auch nur hängen lassen; und man lässt bei unserem beständigen Klima sehr viel ausserhalb des Fahrzeugs. Überfälle kennen wir glücklicherweise nicht, weder persönlich noch im Umkreis. Einen Versuch den Rumpf unseres kleinen Segelboots Laser zu stehlen müssen wir jedoch leider melden. Da es noch nicht aufgebaut war, sondern nur nahe dem Wasser abgelegt zwecks Nutzung am Folgetag, hatte es noch nicht den Stöpsel im hermetischen Rumpf und füllte sich über den Wasserweg mit Wasser, durch das es für den Dieb zu schwer wurde; wir fanden es mit Hilfe der Campingpächter ca. 1000 m vom Campingplatz entfernt am Seeufer wieder...

Sicher wird in diesen Foren vor besonders unsicheren Plätzen gewarnt, aber allgemeine Vorsicht ist m.E. doch - wahrscheinlich überall in Südamerika - angesagt.

Grüsse
Gerd GEO

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

Huku, Montag, 19. Oktober 2015, 19:02 (vor 3134 Tagen) @ patagoni

Wie Markus sagt, sind Tankstellen und Polizeistationen wohl die sichersten Übernachtungsplätze - trotzdem benutze ich sie nur dann, wenn's wirklich nicht anders geht. Grund: sie sind nicht attraktiv. Es wäre Jammerschade, wenn man Südamerika bereist und fast nur an Tankstellen und Polizeistationen übernachten würde. Am wohlsten fühle ich mich in der Nähe einer Behausung, am besten alleinstehend oder aber in einem kleinen Ort. Immer suche ich den Kontakt mit den Bewohnern, damit sie wissen, wer der Fremde ist und was er vor hat. Es genügt, sich irgend jemandem kurz vorzustellen und ihm klar zu machen, dass man hier schlafen möchte. Das klappt nach meinen Erfahrungen überall, also nicht nur in Südamerika, auch in Europa, Nahen und Mittleren Osten, Afrika. Natürlich kann man auch versuchen, irgendwo ''unsichtbar'' die Strasse zu verlassen und ein schönes, von der Strasse her nicht einsehbares Plätzchen zu suchen. Des öftern bleibt man aber nicht unbeobachtet, und nach einiger Zeit taucht jemand hinter einem Busch hervor. Auch wenn die Begegnung angenehm verläuft, stellt sich dann doch die Frage: bleiben oder Platz wechseln. Da fühle ich mich schon sicherer, wenn ich fünfzig,hundert oder zweihundert Meter von einer Hütte entfernt stehe, deren Bewohner Bescheid wissen.

Gruss
Huku

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Muckiveco, Dienstag, 20. Oktober 2015, 08:34 (vor 3133 Tagen) @ Huku

Rechtzeitige Suche am frühen Nachmittag. Bauchgefühl bzw. innere Stimme gepaart mit Erfahrung. In Augenscheinnahme der Gegend und des Platzes. Neben Plan A möglichst immer einen Plan B. Wenn Unsicherheit besteht bzw. Zweifel aufkommen weiterfahren und anderen Platz suchen. Bei Personen die sich auffällig verhalten weiterfahren. Fahrzeug so parken, daß eine Flucht möglich ist. Vorher die Fluchtroute in Augenschein nehmen.

Niemals die Tür öffnen, evtl. schlagsichere Folie an den Fenstern anbringen. Bei ungutem Gefühl ohne passable Schlafplatzlösung Vorbereitungen treffen wie man am besten agiert.

Die Polizei dein Freund und Helfer, nicht immer, deshalb ist auch hier manchmal Vorsicht geboten. Auch Campingplätze sind nicht immer sicher, deshalb auch hier wachsam sein. Falls man in Stadt od. Dorfnähe nichts findet die Bevölkerung fragen, in besseren Wohngegenden direkt zu den Häusern stehen, hierzu vorher fragen und Kontakt aufnehmen. Auf die Menschen zugehen und mit einbinden das hilft fast immer.

Gruß Muckiveco ;-)

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

Toll, Dienstag, 20. Oktober 2015, 08:43 (vor 3133 Tagen) @ Muckiveco

Das scheinen ja wirklich tolle Gegenden zu sein in denen ihr euch bewegt;-)
Erholsames Reisen stelle ich mir anders vor.
Für mich persönlich war das der Grund eine Südamerikareise nach 4 Monaten vorzeitig abzubrechen. Es ist letztlich eine Art russisches Roulette - wer das mag hat kein Problem.
Am leichtesten tun sich allerdings die blauäugigen Verdränger die Dank ihrer übergroßen Erfahrung und ihres professionellen Verhaltens problemlos durch die Lande schaukeln. Wenn es sie dann doch trifft ist das Geschrei umso größer.
Ich hab`s zum Ende der Reise so gehalten, dass ich in größeren Orten ein Zimmer genommen und mir einen sicheren Platz für`s Auto gesucht habe. Das war in allen Fällen ausgesprochen entspannend.

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Muckiveco, Dienstag, 20. Oktober 2015, 10:07 (vor 3133 Tagen) @ Toll

Auf unserer 5 jährigen Nord- Mittel- und Südamerikareise hatten wir keine größeren Probleme! Dafür erst kürzlich in Deutschland um 12°° Nachts. Die Polizei war nicht in der Lage schnell zu helfen, soviel zu Problemen mit dem Stellplatz.

Gruß Muckiveco ;-)

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

Gringa, Dienstag, 20. Oktober 2015, 14:28 (vor 3133 Tagen) @ Toll

Wo hast du dich denn rumgetrieben?

Eigentlich teile ich nicht sehr oft die Ansicht von MuckiIveco, aber so wie
er seine Schlafplätze aussucht, tun wir es auch und das seit 15 Jahren.
Stressig ist dies überhaupt nicht, eher im Gegenteil. Wenn man einen
schönen (für sich als sicheren empfundenen) Platz gefunden hat, kann man
die Umgebung erforschen, die Natur erleben und geniessen.

Noch etwas was vermutlich einen grossen Unterschied macht: die Größe des Wagens.
Mit "normalen" Autos ist man vermutlich eher einem Dieb ausgesetzt,
also dürften die "Sicherheitsmassnahmen" anders ausfallen.

Für uns das Wichtigste: Nichts im Führerhaus lassen und wenn ich sage nichts,
dann meine ich NICHTS!

Immer so stehen, dass man wegfahren kann!

Immer zuerst durchs Fenster schauen, bevor man die Türe öffnet.

Gringa

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

Muckiveco, Freitag, 06. November 2015, 20:02 (vor 3116 Tagen) @ Toll

Und in solchen Gegenden treibt sich dann der Rest rum, toll. Es gibt einfach keine Sicherheit, wer die sucht wird spätestens zuhause überrascht :-D .

http://www.welt.de/wirtschaft/article148529220/So-unsicher-sind-Kontrollen-am...


Gruß Muckiveco

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

dare2go ⌂ @, z.Zt. Brasilien, Dienstag, 20. Oktober 2015, 12:04 (vor 3133 Tagen) @ patagoni
bearbeitet von dare2go, Dienstag, 20. Oktober 2015, 12:21

Okay, wir verlassen uns meist auf unseren Bauch und stehen 90+% frei und vermeiden laute Tankstellen wie die Pest. http://dare2go.com/campingSA14-15.html Manchmal sehe ich was wirklich Einladendes schon um 3 Uhr nachmittags und wir campieren dort für die Nacht. Die schlechteste Situationen um einen Schlafplatz zu finden: Dämmerungsstunden oder später. Entweder weil man zu lange gewartet hat mit der Suche, oder weil man nach Einbruch der Dunkelheit von Polizei verscheucht wird...
iOverlander gibt's erst seit kurzem für Android, wir benutzen es selten, und irgendwie ist es zweischneidig (wie unsere Liste im Netz AUCH): es kann schnell ein Nachschlagewerk werden, wo man versteckte Overlander finden kann. Plätze werden zu oft angefahren und werden dann beliebte Diebstahlziele.

Abends oder nachts öffnen wir nie die Tür wenn jemand klopft; das ist schon ein paar mal passiert, meist ist es Polizei die uns auscheckt. Erstmal durch ein kleines Fenster die Situation sondieren...

Aber: Bauchgefühl ist natürlich nicht etwas was wir anderen empfehlen können, denn es gibt keine Garantie, dass Euer Bauch genauso reagiert wie unser.

+ Zustimmung: der Rat, Bewohner zu fragen und sich vorzustellen, bevor man wirklich campiert, ist auf jeden Fall gut!

- Zweifel: einen echt versteckten Platz zu suchen finden wir nicht unbedingt gut. Das wir sichtbr sind kann genausogut zu unser Sicherheit beitragen. Stehen wir total versteckt, dann kann jeder Übeltäter unbeobachtet machen was er/sie will.

ABER: dies ist alles theoretisch, da uns (3x Holzklopfen) bislang noch nie etwas passiert ist. Ein geklauter Schirm (auf einem Campingplatz in Honduras) ist bislang alles.

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IVECO Tony @, Wherever., Mittwoch, 21. Oktober 2015, 16:57 (vor 3132 Tagen) @ patagoni

The other thing you must NEVER do is to use a tracker like SPOT or DeLorme SE to show everyone exactly where you are camping for the night. This is because it is well known that criminals will monitor your internet feed and know exactly where you are and of course this saves them huge amounts of time cruising around at random looking for overlanders to rob.

Yes, of course I am joking, but I have seen this warning posted as a serious suggestion though.

Every afternoon the whole world can know where we are withing a couple of metres so why haven't we been robbed. I have a track showing our location every 10 minutes.

--
Tony Lee
Photos at https://picasaweb.google.com/114611728110254134379
Travels map at https://spotwalla.com/tripViewer.php?id=5cfc50ef7ac22ca2d&hoursPast=2400&...

Nach welchen Kriterien sucht Ihr Euren Schlafplatz aus?

patagoni, Donnerstag, 17. März 2016, 04:39 (vor 2984 Tagen) @ patagoni

Na prima, jetzt hats uns auch erwischt. Um den Thread zu ergaenzen: Wir wurden ueberfallen als wir in Chimbote/Salta in Peru ca. 10 Minuten von der Panamericana abgelegen zwischen Maisfelder standen. Wir wollten da eigentlich uebernachten und dachten wir waeren voellig alleine. Ploetzlich kam einer mit einem Revolver aus dem Feld und ueberfaellt uns. Keine Ahnung woher der wusste, das wir da stehen. Nur ein Landwirtschafts-LKW ist 30 Minuten vorher an uns vorbeigefahren. Vielleicht war der das.


Fazit: In der falschen Gegend besser nicht alleine stehen.

Naja, jedenfalls stehen wir jetzt nachts zumindest im Norden Perus an Polizeistationen oder Tankstellen.

Euch allen eine gute Reise!
Rolf

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